Neuigkeiten 19.11.2017

JA 13! Weil alle Lehrerinnen und Lehrer es verdienen!

GEW-Kampagne für eine faire Besoldung

Anlässlich des “umgekehrten Equal Pay Day” am 21. November treten Lehrerinnen und Lehrer aus Grundschulen, gemeinsam mit den Lehrkräften der Sekundarstufe I für eine Aufwertung ihres Berufs und die gleiche Bezahlung aller Lehrämter ein. Die GEW NRW ruft im Rahmen einer bundesweiten "Aktionswoche JA 13 für alle" zu einer symbolischen Aktion vor dem Landtag in Düsseldorf auf. Geplant ist, eine riesige „A 13“ aus den Kundgebungsteilnehmenden zu bilden.

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Schulministerin Yvonne Gebauer, FDP, hatte für die Landesregierung eine Besoldungsreform in Aussicht gestellt, weil die mittlerweile gleichwertige Lehramtsausbildung besoldungsrechtliche Konsequenzen haben soll, von der auch Tarifbeschäftigte profitieren. Für die GEW NRW ist dieser Schritt schon längst überfällig. Der namhafte Rechtsexperte Prof. Dr. Ralf Brinktrine, Universität Würzburg, hat in einem von der Bildungsgewerkschaft in Auftrag gegebenen Gutachten die schulformabhängige Besoldungseinstufung von Lehrkräften als verfassungswidrig bewertet.
Für Norbert Müller, Vorsitzender der GEW Duisburg, bedeutet das: „Es gibt keine sachlichen Gründe, Lehrkräfte an Grundschulen und an den Schulformen der Sekundarstufe I schlechter zu bezahlen. Hochschulausbildung und Vorbereitungsdienst sind für Lehrerinnen und Lehrer aller Schulformen gleich lang. Im Lernprozess der Kinder und Jugendlichen leisten sie gleichwertige Arbeit.“ Im Gegensatz zu den Lehrkräften an der Grundschule und an den Haupt-, Real- und Sekundarschulen und in der Sekundarstufe I der Gesamtschulen erhalten Lehrer*innen an Gymnasien und in der Sekundarstufe II sowie an Berufskollegs als Berufsanfänger*innen A13Z (Zulage). Nach GEW-Berechnungen liegt die Differenz im Einstiegsgehalt zwischen A12 und A13Z bei über 600 Euro.
Norbert Müller ergänzt ein zentrales politisches Ziel der GEW: „Bei der angekündigten Reform der Besoldung dürfen diejenigen nicht abgehängt werden, die zwar nach einer alten Studienordnung studiert haben, deren Berufserfahrung aber die inzwischen verlängerte Ausbildungszeit mehr als aufwiegt und die in der aktuellen Situation des Lehrkräftemangels zudem viele zusätzliche Aufgaben wie die Einarbeitung von Kolleg*innen ohne Lehramt übernehmen. Berufserfahrung und die Übernahme von Verantwortung müssen angemessen honoriert werden. JA 13! Weil alle Lehrkräfte es verdienen!“
Zur Verdeutlichung des finanziellen Unterschieds wendet die GEW in ihrer bundesweiten Kampagne das Prinzip des „umgekehrten Equal Pay Day“ an, der symbolisch die geschlechtsspezifische Lohnlücke markiert: gemessen an der
Besoldung nach A 13 Z arbeiten alle Lehrkräfte, die nach A 12 bezahlt werden,
die letzten fünf Wochen des Jahres unbezahlt.
Die Duisburger Kolleginnen und Kollegen treffen sich am Ostausgang des
Duisburger Hauptbahnhofes am 23.11.2017 um 13.45 Uhr, um gemeinsam
zur Kundgebung nach Düsseldorf zu fahren. Norbert Müller und empörte
Kolleginnen und Kollegen stehen dann für die Medien für Fotos und O-Töne
bereit.