Förderschulen in Duisburg – eine Bestandsaufnahme

Raumprobleme und zu wenig Personal

Steigende Schülerzahlen an den Duisburger Förderschulen brauchen ausreichend viele qualifizierte Lehrkräfte und eine Verbesserung der Rahmenbedingungen.
Förderschulen in Duisburg – eine Bestandsaufnahme

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Der Ausbau des Gemeinsamen Lernens in Regelschulen führt nicht wie von Land, Kommunen usw. erhofft zur Schließung von Förderschulen. Es wurden zwar infolge des 9. Schulrechtsänderungsgesetzes und der damit verbundenen Änderung der Mindestgrößenverordnung drei Förderschulen geschlossen bzw. mit bestehenden Förderschulen zusammengelegt. Dieser Trend scheint gestoppt, die Schulen und ihre Dependancen haben wieder steigende Schülerzahlen.

In der Drucksache Nr. 13-0484/9 des Schulausschusses am 17.04.2018 werden folgende Perspektiven aufgemacht

  • Christy-Brown-Schule (körperlich-motorische Entwicklung): steigender Trend seit dem Schuljahr 2015/16
  • Alfred-Adler-Schule (Emotional-soziale Entwicklung): Steigende Schülerzahl, Prüfung der räumlichen Kapazitäten, ggf. Sanierungsarbeiten
  • Förderschule Duisburg-Nord (Lernen): Konstante Schülerzahl, Prüfung der vorhandenen Raumkapazitäten evtl. Umstrukturierung
  • Schule „Am Rönsbergshof“ (Geistige Entwicklung): Überschreitet die Aufnahmekapazität um 45 %, Containerlösung geplant. Aufnahmestopp, wenn es im kommenden Schuljahr keine Schulraumerweiterung gibt.
  • James-Rizzi-Schule (Lernen): Zwei Standorte, steigende Schülerzahl, Raumkapazitäten am Standort Hoher Weg erschöpft. Sanierungsbedarf, ein Klassenraum nicht mehr nutzbar.
  • Fröbelschule (Geistige Entwicklung): Kontinuierlicher Anstieg der Schülerzahl, Raumkapazität ausgeschöpft.
  • Dahlingschule (Lernen): Durch Zusammenlegung mit Pestalozzischule wird Mindestgröße erreicht.
  • Buchholzer Waldschule (Geistige Entwicklung): Leichter Schüleranstieg, Raumkapazitäten ausgeschöpft
  • Christian-Zeller-Schule (Emotional-soziale Entwicklung): Leichter Rückgang der Schülerzahl.
  • Eschenstraße (Lernen): Steigender Trend, kontinuierlicher Anstieg der Schülerzahl, Raumkapazitäten ausgeschöpft.
  • Kranichschule (Sprache): Anstieg der Schülerzahl in den vorangegangenen Jahren, zurzeit konstante Schülerzahl

Die steigende Schülerzahl an den drei Schulen für geistige Entwicklung und die dortige Raumknappheit veranlasst den Dezernenten Krützberg zur Aussage, dass perspektivisch eine vierte Förderschule geistige Entwicklung gegründet werden könnte. Auch andere Förderschulen haben Raumprobleme. Daneben stellt die angespannte personelle Lage die Schulen vor große Herausforderungen.

„Viele Stellen sowohl an Förderschulen, als auch an Regelschulen, bleiben unbesetzt. Ausschreibungen laufen ins Leere. Im Bereich der Förderschulen besteht zudem die Problematik, dass nicht die Möglichkeit besteht, Sonderpädagog*innen aus anderen Kommunen abzuordnen, da im Allgemeinen in NRW nicht genügend ausgebildete Sonderpädagog*innen auf dem Markt sind. Neben dem Bedarf an sonderpädagogischen Kräften, fehlt es auch an Schulsekretär*innen sowie Schulsozialarbeit an Förderschulen. Bedarf besteht insbesondere an den Schulen mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung.“ (DS 13-0484/9 S. 8)

Die GEW fordert seit langem die Steigerung der Attraktivität der Duisburger Förderschulen durch Verbesserung der Ausstattungen z. B. an Medien, PCs, Differenzierungsräumen, sanierte Gebäude, kleinere Klasse, Zulagen für Lehrkräfte, die in Duisburg arbeiten wollen, Unterstützung durch Schulsozialarbeiter und -psychologen, Supervisionsangeboten u. a. 

Gaby Dietz und Sibylle Hilbig, Fachgruppe sonderpädagogische Berufe