Die hohen Corona-Infektionszahlen in Duisburg und damit verbundene Risiken für alle Beteiligten lassen sich angesichts der "Durchhalten!"-Parolen aus dem Ministerium nur sehr schwer ertragen.
Das RKI hatte bereits in der ersten Herbstferienwoche für Kommunen, in denen die 7-Tage-Inzidenzzahl von 50 überschritten wird, u. a. empfohlen, die Lerngruppen zu verkleinern und auch eine generelle Maskenpflicht in den Grundschulen auszusprechen (RKI-Empfehlungen vom 12.10.2020).
Das Ministerium blieb eine gute Woche später auch angesichts verdreifachter Inzidenzzahlen mit seinen Empfehlungen vom 21.10.2020 weit dahinter zurück.
Auch die folgende Vervier- und Verfünfachung der Zahlen ließ Ministerpräsident Laschet und das MSB noch fester an der "Augen zu und durch ohne Rücksicht auf Verluste!"-Strategie festhalten.
Es ist nicht falsch, die Schulen und KiTas offen zu halten, das ist aber nur unter verlässlichen Bedingungen eine gute Strategie.
Die Augen vor der Realität zu verschließen, wird am Ende vor allem "chaotische" Schließungen in diesem Winter und damit mehr Schließungen verursachen, als unter kontrollierten Bedingungen nötig wäre.
Die Risiken sind für die Duisburger Schulen und alle Schüler*innen/Lehrkräfte/Eltern zu groß. Die GEW möchte daher insbesondere die Schulleitungen ermuntern, den Beispielen aus Solingen und anderen Kommunen zu folgen und in weitestgehender Absprache mit den Eltern die Lerngruppen zu verkleinern und Modelle des Distanz- bzw. Hybridunterrichts zu organisieren und einen Verzicht auf die Pflichtteilnahme am "Offenen Ganztag" zu praktizieren.
Eine Grundlage dafür KÖNNTE die Kombination der BAD-Corona-Checkliste (Zugang zu geschützem Bereich über Schulleitung möglich), insbesondere mit den darin enthaltenen Punkten 91.9/.12/.14/.36/.44, mit den aktuellen Empfehlungen des RKI (vom 12.10.2020) sein.
Die Kolleg*innen sollten dabei mit ihren Schulleitungen und den Eltern Modelle absprechen, die sowohl die Gesundheitsrisiken verkleinern, als auch die Überlastung der Lehrkräfte ausschließen.
Außerdem möchte die GEW an alle Kolleg*innen und insbesondere die Schulleitungen appellieren:
Laut Gebäudedienstleister der Stadt (IMD) seien aktuell alle gemeldeten Fenster- und Lüftungsprobleme abgearbeitet worden. Das IMD erbittet Meldungen, wenn es hierzu noch Probleme gebe (und zwar unter der Telefonnummer 0203-283-6001 bzw. der E-Mail-Adresse "servicecenter@stadt-duisburg.de").
Die GEW Duisburg ist da weniger optimistisch (oder realistischer?) und geht davon aus, dass noch in zig Klassenräumen und vielen Gebäuden eklatante Fenster- und Lüftungsprobleme bestehen.
Diese sollten schnell unter den oben genannten Kontakten gemeldet werden, damit die Stadt sich diesbezüglich nicht in falscher Sicherheit wiegen kann.
Mit GEWerkschaftlichen Grüßen
Tanja Junkers Rüdiger Wüllner
Vorsitzende*r GEW Duisburg