MSB verursacht Informationschaos

Grundschulen verunsichert

Schulleitungen und Kolleg*innen fassungslos - Aussagen zu weiteren Szenarien der Schulöffnung werfen viele Fragen auf - Kritische Punkte im vorgelegten Konzept
MSB verursacht Informationschaos

Foto: Dominik Buschardt

Schulleitungen und Kolleg*innen fassungslos

Mit Schulmail 17 und dem anschließenden Widerruf durch Ministerpräsident Laschet stürzt die Landesregierung Beschäftigte, Schulträger, Eltern und Schüler*innen ins Chaos. Schon vorausgegangene Äußerungen von Ministerin Gebauer, dass Schulleitungen ab dem 4. Mai wieder in die Schule gehen sollten, haben für Empörung gesorgt. Die GEW NRW kritisiert diese Informationspolitik scharf und fragt, wie der Ministerin verborgen bleiben konnte, dass Schulleitungen der Grundschulen seit dem Beginn der Coronakrise pausenlos gefordert sind. Vermeidbare Verunsicherungen und unnötige Arbeitsbelastungen darf es nicht geben, denn Schulleitungen und Kolleg*innen der Grundschulen sind seit Wochen im Dauereinsatz.

Aussagen zu weiteren Szenarien der Schulöffnung werfen viele Fragen auf

Die 17. Schulmail enthält Überlegungen für die Schulöffnung ab dem 7. Mai. Diese werfen viele Fragen auf, die GEW erwartet dringende Nachbesserungen. Die Fürsorge für die Gesundheit von Schüler*innen, Lehrkräften, pädagogischen Mitarbeiter*innen und deren Angehörigen muss vorrangiges Ziel bei der Öffnung der Schulen sein, damit neue Infektionsketten möglichst verhindert werden. Dabei ist zu berücksichtigen: Für Kinder im Grundschulalter ist es schwer, Abstands- und Hygieneregeln strikt einzuhalten. Rituale und Kontinuität sind wichtige Gelingensbedingungen.

Kritische Punkte im vorgelegten Konzept

  • Rollierendes System: Ein täglicher Wechsel von Lerngruppen bringt Unruhe und fördert Unsicherheit.
  • Gruppengröße: Die Aussage „Klassen … zumeist halbiert werden müssen“ ist unbefriedigend. Nur wirklich kleine Gruppen ermöglichen es Abstandsregeln einzuhalten.
  • Präsenzunterricht, Notbetreuung und OGS parallel: Das überfordert viele Schulen personell, räumlich und organisatorisch.
  • Dauer des Präsenzunterrichts: Die Aussage „an einem Tag so viel Unterricht und Betreuung wie möglich“ ist in vieler Hinsicht problematisch.
  • Gemeinsames Lernen: Lehrkräfte brauchen klare Vorgaben zum Umgang mit Kindern, die Abstand nicht einhalten können.

Die Grundschulen brauchen jetzt Ruhe und den Rückhalt der zuständigen Ministerin, um mit guter Vorbereitung in die neue Phase starten zu können.