Wir leben heute in der sichersten Bundesrepublik. Und trotzdem ist eine unübersehbare Verrohung der Gesellschaft feststellbar, die sich in den letzten Jahren statistisch durch die hohe Zahl von Gewaltdelikten bemerkbar macht. Insbesondere gegenüber PolizistInnen. Dahinter steht insgesamt die Entwicklung einer wachsenden Ablehnung von Beschäftigten im öffentlichen Dienst und privatisierten Dienstleistungssektor.
Gegen diese Entwicklung setzen sich der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften ein. Denn es geht um Menschen. Und den gegenseitigen Respekt in unserer Gesellschaft.
»In Schulen haben wir es mit Abhängigkeitsverhältnissen, komplexen Beziehungsstrukturen sowie hohen sozialen Herausforderungen zu tun. Dies führt angesichts der hohen pädagogischen Verantwortung schnell zu Überforderungen. Die Schulen müssen daher in der Entwicklung von Präventionskonzepten, der Konfliktbearbeitung und im Umgang mit Gewaltsituationen stärker beraten und unterstützt werden. Dies muss in der Aus- und Fortbildung und durch Beratungs- und Unterstützungsstrukturen geschehen.«
Dr. Ilka Hoffmann (Leiterin des Vorstandsbereichs Schule, GEW)
Das fordert der DGB
- Personalaufbau auf Grundlage von seriösen Personalbedarfsanalysen sicherstellen Angemessene Ausstattung im öffentlichen Dienst sicherstellen
- Statistische Erfassung sämtlicher Vorfälle gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst und privatisierten Dienstleistungssektor durch Arbeitgeber und Dienstherren sowie deren sofortige Anzeige
- Anspruch auf Fort- und Weiterbildung sowie Präventionsschulungen mit direktem Bezug zum Umgang mit Gewalt
- Mitbestimmung stärken. Personalräte müssen sich effektiver für den Schutz der Beschäftigten und deren Qualifizierung einsetzen können und dafür auch finanzielle Ressourcen erhalten
- Gesundheitsmanagement stärken, auch um mit Bedrohungssituationen umzugehen beziehungsweise präventiv tätig zu werden
- Forschungsinitiative zu den Ursachen der Gewalt