Unter blauem Himmel und mit vielen Kolleg*innen zusammen streikte die GEW an der Sekundarschule Rheinhausen. Rund 350 tarifbeschäftigte Gewerkschafter*innen waren gekommen und dazu noch 50 Beamte und Pensionäre. Der Hof war voll, die Stimmung gut und kämpferisch. Blasmusik der Rheinhausener Kolleg*innen, ein gut gefülltes Streiklokal und viele Transparente mit den Forderungen der Beschäftigten sorgten für einen gelungene Warnstreik. Die Schule musste angesichts der zahlreichen eigenen Tarifbeschäftigten ab 11.00 Uhr den Betrieb einstellen. Nicht nur die Schüler*innen freute das frühe Schulende, sondern auch alle Streikenden.
Gabi Wegner aus dem Vorstand des Stadtverbandes Duisburg und die GEW-Landesvorsitzende Dorothea Schäfer waren die Rednerinnen bei der Kundgebung vor der Sekundarschule Rheinhausen. In ihren Streikreden zeigten sie sich kämpferisch. Dorothea Schäfer forderte, zur Bekämpfung des grassierenden Lehrkräftemangels und Fachkräftemangels im öffentlichen Dienst die Arbeitsbedingungen zu verbessern und Anschluss an die allgemeine Tarifentwicklung zu suchen. Die Gehaltslücke zur Privatwirtschaft müsse geschlossen werden.
Während die öffentlichen Arbeitgeber die Position vertreten, die Gehaltserhöhung sei nicht finanzierbar, machten Gabi Wegner (GEW-StV Duisburg) und die Landesvorsitzende der GEW, Dorothea Schäfer, unter dem Beifall der Streikenden deutlich, dass sie es wert sind, besser und gleich bezahlt zu werden. Besonders unterstützt wurde die Forderung, die Gehaltstabellen der Tarifbeschäftigten denen der verbeamteten Kolleg*innen anzugleichen.
Die Vorsitzende der GEW NRW wörtlich: „Unsere Forderung ist klar: wir wollen sechs Prozent mehr Gehalt, mindestens jedoch 200,- Euro. Für die angestellten Lehrkräfte fordern wir eine verbesserte Eingruppierung und die Einführung der sogenannten Paralleltabelle. Außerdem muss endlich die stufengleiche Höhergruppierung kommen.“
Die tarifliche Umsetzung der Forderungen bringe den Lehrkräften bares Geld. Die Einführung der sogenannten Paralleltabelle, wonach beispielsweise der Besoldungsgruppe A 12 die Entgeltgruppe EG 12 zugeordnet werde und nicht wie bisher die Entgeltgruppe EG 11, sorge bei langjährig Bediensteten in den höheren Stufen der Entgeltgruppe 12 für ein Gehaltsplus von immerhin circa 500,- Euro brutto. Bei Beförderungen ergebe die stufengleiche Höhergruppierung von Entgeltgruppe EG 13 zu EG 14 etwa ein Plus von 250,- Euro.
Dem öffentlichen Arbeitgeber, die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), hielt Dorothea Schäfer entgegen: „Wenn die Arbeitgeber sagen, unsere Forderungen seien unrealistisch und nicht bezahlbar, dann sagen wir: Einen leistungsfähigen öffentlichen Dienst gibt es nicht zum Nulltarif. Geld ist genug da, es muss nur richtig verteilt werden. Die Steuereinnahmen sprudeln und die öffentlichen Haushalte verbuchen Rekordeinnahmen. Jetzt wollen wir unseren gerechten Anteil am wachsenden Wohlstand, es geht um den Wert unserer Arbeit. Wir lassen nicht locker!“
Die Rednerinnen verwiesen darauf, dass der überall herrschende Lehrer*innenmangel nur durch einen attraktiven Arbeitsplatz und entsprechendes Gehalt überwunden werden kann.
Zum Abschluss betonte Dorothea Schäfer die Wichtigkeit von Warnstreiks, ohne die sich die öffentlichen Arbeitgeber wenig bewegen würden.
Es war ein beeindruckender, weil bunter und lauter Warnstreik-Vormittag auf dem Gelände der Sekundarschule Rheinhausen, an dem deutlich wurde, dass alle bereit sind, auch weiterhin kämpferisch für eine gerechte Bezahlung einzutreten.