Bildungssystem krisenfest und zukunftsfähig machen
Wir stehen als Gesellschaft vor einer der größten Herausforderung seit Jahrzehnten. Die Krise trifft unseren Sozial- und Bildungsstaat und unser aller Leben mit voller Wucht. Insbesondere Kinder zählen leider zu den großen Verlierer*innen. Die Beschäftigten im Bildungswesen haben viel Last zu schultern und geben das Beste – trotz chronischer Unterfinanzierung des Bildungswesens, gegen die DGB und GEW gemeinsam kämpfen. Allerdings sollte diese Pandemie Warnung genug gewesen sein. Denn wir müssen unser Bildungssystem endlich krisenfest und zukunftsfähig machen.
Dazu gehört die Wertschätzung der Arbeit mit kleinen Kindern in der frühkindlichen Bildung, die Senkung der Arbeitsbelastung in Kitas und Schulen, Dauerstellen für Daueraufgaben in der Wissenschaft und feste und gute Arbeitsverträge in der Weiterbildung. Solidarität mit und unter den Beschäftigten ist Zukunft – deshalb brauchen wir bessere Arbeitsbedingungen.
Bildungswesen erhält verschwindend geringe Corona-Nothilfen
Wie wenig dem Staat das Bildungswesen in der Pandemie wert ist, lässt sich an einer Zahl zeigen: circa fünf Milliarden Euro kosten die Nothilfe für Kitas, Schulen, Ausbildung und Hochschulen. Fünf Milliarden sind ein verschwindend kleines Bruchstück im Hinblick auf die gesamten Corona-Hilfen. Unser Bildungssystem umfasst aktuell gut drei Millionen Kita-Kinder, elf Millionen Schüler*innen, drei Millionen Studierende und knapp eineinhalb Millionen Auszubildende, die unser aller Zukunft sind. Solidarisch mit ihnen ist die Bildungspolitik in diesem Land leider nicht. Bildung ist die Zukunft. Aber diese Zukunft muss in der Gegenwart grundgelegt werden. Die häufig ausgerufene Bildungsrepublik ist eine große Baustelle, ein realpolitischer Mythos.
Investitionen in Bildung sind Investitionen in Zukunft
Aus diesem Grund brauchen wir Investitionen in Bildung und damit Investitionen in die Zukunft. Bildung muss auskömmlich finanziert werden, dafür müssen sich Bund, Land und Kommunen ihrer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung bewusstwerden. Wir brauchen eine Verantwortungsgemeinschaft aller Beteiligten für Bildung. Das föderale System kam zuletzt häufig an seine Grenzen. Wir müssen endlich gleiche Bildungschancen für alle schaffen. Die Postleitzahl darf nicht über Ausstattung der Bildungseinrichtungen und über Bildungserfolg entscheiden. Wir brauchen Solidarität mit den Bildungsinstitutionen in schwierigen Lagen. Nur mit gleichen Bildungschancen bereiten wir die Zukunft vor. Denn Bildung ist Zukunft, Solidarität ist Zukunft!
Aktionen am Tag der Arbeit
Da wir uns mitten in der dritten Welle der Corona-Pandemie befinden, kann der Tag der Arbeit auch in diesem Jahr nicht mit großen Demos und Kundgebungen auf Straßen und Plätzen begangen werden. Um uns dennoch Gehör zu verschaffen und auf unsere Forderungen aufmerksam zu machen, sind für diesen Tag beispielsweise folgende Aktionen online geplant:
- Der DGB bietet am 1. Mai ab 14 Uhr wieder einen Livestream an mit einem abwechslungsreichen dynamischen Programm aus Politik, Kultur-Acts, Talks und Mitmachaktionen.
- Poste etwas auf Twitter, Facebook, Instagram oder youtube mit dem #SolidaritätIstZukunft, um Teil der Online-Demonstration zu sein. Die Beiträge zeigt der DGB dann auf seiner Social Media-Wall.
- Teile unsere SharePics bei Insta oder Facebook.
Maike Finnern, Vorsitzende der GEW NRW