GEW NRW bleibt stark und tritt der Politik auf die Füße
Mit dem überzeugenden Ergebnis von fast 93 Prozent wählte der Landesvorstand Ayla Çelik zur Landesvorsitzenden der GEW NRW. „Wir stehen für eine starke Interessenvertretung, und das wird auch so bleiben!“, sagte sie nach der Wahl in der Messe Essen gegenüber den Kolleg*innen und gerichtet an alle Mitglieder der GEW NRW.
Die neue Vorsitzende bedankte sich für das große Vertrauen und richtete den Blick in die Zukunft: „Spätestens mit der Pandemie haben alle gesehen, dass endlich Strukturen geschaffen werden müssen, die die Beschäftigten aller Bildungsbereiche entlasten und ihnen Zeit und Raum bieten, ihre Schüler*innen, Kinder und Jugendliche bestmöglich zu fordern und zu fördern. Hier sehe ich uns als GEW NRW weiterhin in der Pflicht – egal, welche Partei an der Macht ist – der Politik auf die Füße zu treten. Und das vereint, vernetzt und solidarisch mit den Gewerkschaften im DGB und weiteren demokratischen Bewegungen zu tun.“
GEW NRW überzeugt mit Inhalten
Bereits in der Rede vor ihrer Wahl stellte die bis dahin stellvertretende Vorsitzende die Baustellen heraus, bei denen sie großen Handlungsbedarf sieht und an denen sie politisch mitarbeiten wird: „Dass die soziale Herkunft immer noch bestimmend für den Bildungserfolg ist, ist nach wie vor der zentrale bildungspolitische Skandal.“
Es ist ein Kernanliegen der Bildungsgewerkschaft, für gleiche Bildungschancen einzutreten. Dazu gehöre, so Ayla Çelik, eine nachhaltige und auskömmliche Bildungsfinanzierung, um die Bedingungen vor Ort zu verbessern. „Beste Bildung bekommt man nicht im Sparmodus. Wir brauchen mehr finanzielle, zeitliche und personelle Ressourcen. Nur die Veränderung der Verhältnisse bringt Verbesserung! “
Abschließend richtete sie sich an alle Mitglieder: „Gewerkschaft ist, was wir daraus machen. Und ich habe große Lust, gemeinsam mit euch unsere GEW mitzugestalten und für eine gute Bildungspolitik einzustehen!“
Empfang mit Grußworten und Glückwünschen von Kolleg*innen und der Politik
Nach der Wahl wurde der Abend unter Beachtung der Coronaschutzverordnung mit einem kleinen Empfang fortgeführt. Neben den schulpolitischen Sprecher*innen der vier demokratischen Fraktionen im Landtag war auch DGB-Bezirksvositzende Anja Weber zu Gast. In ihrer Rede beglückwünschte sie Ayla Çelik zu ihrer Wahl: „Die GEW NRW hat es geschafft, wieder eine starke Vorsitzende zu finden. Die Fußstapfen sind zwar groß, aber du, liebe Ayla, weißt, Füße wachsen schnell.“
Auch Staatssekretär Mathias Richter war für ein Grußwort nach Essen gekommen. Wenngleich die GEW NRW in der Pandemie als lautstarke Kritikerin gegenüber der Landesregierung aufgetreten sei, gratulierte er Ayla Çelik zur Wahl und stellte die Kontinuität im Vorsitz der GEW NRW heraus: „Nachdem Frau Schäfer aus dem Amt geschieden war, hatten wir die Hoffnung, dass es für uns im Ministerium ruhiger wird mit der GEW. Hoffnungen erfüllen sich nicht immer. Und wenn ich jetzt zu Frau Çelik schaue, brauche ich nicht anfangen zu hoffen.“
Maike Finnern und Berthold Paschert nehmen Abschied
Zum Abschluss des offiziellen Teils standen zwei Verabschiedungen auf der Tagesordnung: Zum einen wurde die ehemalige Landesvorsitzende Maike Finnern verabschiedet, die auf dem Gewerkschaftstag am 11. Juni 2021 zur Bundesvorsitzenden gewählt wurde. Zum anderen geht Berthold Paschert, der viele Jahre als Pressesprecher der GEW NRW tätig war, in den Ruhestand. Die GEW NRW wünscht beiden für die Zukunft alles Gute!
Kenneth Rösen, Persönlicher Referent der Landesvorsitzenden