„Unsere Kolleg*innen in den Schulen stellen im Rahmen ihrer Vorbereitung frustriert und zornig fest, dass sie den Gesundheitsschutz nicht gewährleisten können,“ fasste GEW-Landesvorsitzende Maike Finnern die zahlreichen Rückmeldungen aus den Schulen zusammen. „Weder die personellen noch die gesundheitlich erforderlichen Voraussetzungen sind gegeben“ monierte sie heute anlässlich der aktuellen Entwicklungen. „Das Schulministerium hätte es wissen müssen, denn wir haben auf breiter Basis genau darauf hingewiesen.“ Zahlreiche Lehrkräfte hätten sich in den letzten Tagen hilfesuchend mit eindringlichen Situationsbeschreibungen an die Gewerkschaft gewandt.
Es bestätige sich genau das, so Finnern, wovor die GEW NRW gewarnt habe: Unterricht in Kleingruppen mit Abstandsgebot bindet nicht nur viel Personal, sondern erfordert auch entsprechende Raumkapazitäten. Das Schulministerium schleicht sich aus der Verantwortung, wenn jetzt nicht effektive Maßnahmen ergriffen werden. „Wenn das Abstandsgebot von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann, muss eine Schutzmaskenpflicht eingeführt werden“, verlangte die GEW-Chefin.
Die GEW NRW empfiehlt die auf kommunaler Ebene zuständigen Institutionen in die Pflicht zu nehmen, den Gesundheitsschutz zu wahren. „Wo sich das Land einen schlanken Fuß macht“, führte Finnern aus, „muss vor Ort gehandelt werden.“ In letzter Konsequenz müsse dies auch zur behördlichen Schließung von Schulen führen.
Die GEW NRW unterstützt Lehrkräfte und Schulleitungen, die in dieser Situation zum Mittel der Remonstration greifen. Ratsuchenden Mitgliedern stellt die Gewerkschaft hierbei rechtliche Expertise und Beratung zur Verfügung.
Berthold Paschert, Pressesprecher GEW NRW