Regelbetrieb bei großem Lehrkräftemangel unmöglich

Im Corona-Schuljahr 2020/21 Ressourcen und Angebot in Einklang bringen

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft NRW (GEW NRW) kritisiert, dass das Ministerium für Schule und Bildung (MSB) bei seinen Planungen für das kommende Schuljahr den absehbaren Personalmangel ignoriert und damit die Schulen überfordert. Die heute vorgestellten weiteren Maßnahmen zur Bekämpfung des Lehrkräftemangels machen deutlich, wie prekär die Lage ist. Sie sind allerdings nicht geeignet, den Mangel zum kommenden Schuljahr zu beheben. Das muss Folgen für die Planung des Schuljahres haben.
Regelbetrieb bei großem Personalmangel unmöglich

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Schon „ohne Corona“ herrscht an den Schulen enormer Personalmangel: Tausende Stellen bereits länger unbesetzt, trübe Aussichten für das zum Schuljahresbeginn anstehende Einstellungsverfahren und womöglich bis zu 10 % der Lehrer*innen, die aufgrund der Pandemie in den Schulen nicht zur Verfügung stehen werden. Daran wird auch das heute vorgestellte weitere Maßnahmenpaket zur Bekämpfung des Lehrkräftemangels nichts ändern können.

Seit im März dieses Jahres Schulschließungen zur Vermeidung von Gesundheitsgefahren unumgänglich waren, verweigerte das MSB bei den dann folgenden Schritten der sog. Wiedereröffnung einen Plan B. Nun legt das Ministerium nahezu zeitgleich weitere Maßnahmen zur Behebung des Lehrkräftemangels auf den Tisch und plant mit einer Verordnung Unterricht im Regelbetrieb. Dort wird vorgegeben, dass der Unterricht nach den für die schulischen Bildungsgänge in den Ausbildungs-und Prüfungsordnungen bestimmten Fächern und Stundentafeln erteilt werden soll – im Präsenzunterricht oder im noch unzureichend geregelten Distanzunterricht.

Michael Schulte| Geschäftsführer GEW NRW
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