Schulministerin Gebauers neue Öffnungsstrategie

Wer Schulen öffnen will, muss impfen und testen!

Die GEW NRW sieht die Schulen vor großen Herausforderungen, wenn in der nächsten Woche Schüler*innen der weiterführenden Schulen - den Ankündigungen von Schulministerin Yvonne Gebauer zufolge - zurück in die Klassen kommen. Es kann nur um einen Öffnungskurs mit Augenmaß gehen, weil die pandemische Entwicklung wenig Spielraum lässt.
Schulministerin Gebauers neue Öffnungsstrategie

Foto: unsplash.com/Kelly Sikkema

„Wer Schulen öffnen will, muss impfen und testen! Weitere Öffnungsschritte sind dann zu verantworten, wenn ein umfassendes Sicherungskonzept greift. Dazu gehören ein Wechselmodell mit festen Lerngruppen, Impfangebote für alle Lehrkräfte, Testungen für alle Schüler*innen und Beschäftigten, sowie ein verlässlich greifendes Test- und Quarantänekonzept bei positiven Fällen an den Schulen.  Außerdem natürlich umfassende Hygienekonzepte mit Maskenpflicht und Abstandsregeln, sowie eine flächendeckende Ausstattung mit Filteranlagen“, erklärte GEW-Landesvorsitzende Maike Finnern nach Rückmeldungen aus den Schulen und von den Personalvertretungen.

Die weitere Organisation des Unterrichtsgeschehens in Präsenz und Distanz bei gleichzeitiger Planung und Durchführung von Impf- und umfangreichen Testungsmaßnahmen erfordere Zeit und Ressourcen. „Das ist auch ein immenser logistischer Aufwand. Wir setzen auf die Kommunen als Schulträger hier für einen reibungslosen Ablauf zu sorgen. Hilfreich wären mobile Impfdienste, die zu den Schulen kommen und die Beschäftigten vor Ort impfen“, schlug Finnern heute (5. März) in Essen vor.

Die GEW-Chefin forderte außerdem, den Druck aus den Schulen zu nehmen. Klagen von Lehrkräften zufolge sei das Maß an Belastungen immens gestiegen. „Die Kolleg*innen gehen am Stock und brauchen Entlastung“, so Finnern wörtlich. „Der Druck muss raus!“ Es müsse klar sein, dass ein Wechselmodell für alle Schüler*innen weniger Zeit- und Betreuungsaufwand für das Distanzlernen bedeute. Eine Lehrkraft könne nicht gleichzeitig in Präsenz unterrichten und Schüler*innen am Tablet oder Smartphone betreuen. Schulen bräuchten die Freiheit Stundentafeln zu kürzen, auf Leistungsnachweise zu verzichten oder sie anders zu gestalten. Zugleich organisierten die Schulen auch noch die Betreuung,  insbesondere an den Grundschulen sorge die wachsende Zahl von zu betreuenden Kindern für organisatorische Probleme.

Mit Blick auf die von der Ministerpräsidentenkonferenz vorgenommene Relativierung von Inzidenzwerten für weitere Öffnungs- und Lockerungsmaßnahmen äußerte sich Maike Finnern kritisch: „Wenn bis vor kurzem noch geltende Parameter für eine weitere Lockerung auf einmal obsolet sind, löst das Irritationen aus. Wir fordern seit langem einen Stufenplan und beziehen uns dabei auf die RKI-Grenzwerte. Die sollten auch für das Schulministerium weiterhin handlungsleitend sein.“