Verlässliche Planung des nächsten Schuljahres jetzt ermöglichen

GEW bei Dialog im Schulministerium

Während derzeit in den Schulen mit enormem Engagement versucht wird, statt hektischer Improvisation mehr Routine in die Bewältigung des pädagogischen Alltags unter den Bedingungen der Corona-Pandemie zu bringen, muss sich der Blick bereits auf das neue Schuljahr richten. Hier kommt das Schulministerium bislang seiner Pflicht nicht nach. Darum geht es am kommenden Donnerstag in einer Dialogrunde im Schulministerium, zu der auf gemeinsame Initiative von der GEW NRW, der rheinischen und der westfälisch-lippischen Direktorenvereinigung sowie den Landeselternschaften der Gymnasien und der integrierten Schulen und der Landeselternkonferenz die NRW Schulministerin Yvonne Gebauer eingeladen hat.
Verlässliche Planung des nächsten Schuljahres jetzt ermöglichen

„Wir wollen gemeinsam Vorstellungen und Ideen für die Organisation des nächsten, sicherlich noch sehr von der Corona-Pandemie geprägten, Schuljahres entwickeln. Wir gehen davon aus, dass auch dann Abstandsregeln zu beachten sind, die regulären Unterricht nicht ermöglichen. In Anbetracht der großen Herausforderungen brauchen wir dringend eine praxistaugliche Planung mit entsprechender Vorlaufzeit“, erklärte heute GEW-Landesvorsitzende Maike Finnern. Erforderlich seien strategische Planung und klare Infor­mationen, woran es in den letzten Wochen immer wieder gehapert habe. Davon zeugten zahlreiche Klagen aus Lehrerkreisen und von Personalräten, betonte die Landesvorsitzende.

Nach der Sommerpause könne niemand mehr rechtfertigen, wenn es immer noch keine vernünftigen Be­dingungen für Lernen auf Distanz gäbe, wenn jede Schule allein daran arbeiten müsse Messengerdienste und Plattformen für Videokonferenzen zur Verfügung zu stellen. Bis dahin habe das Land auch ausreichend Zeit, Schutzmasken für das Personal zur Verfügung zu stellen und regelmäßige Testungen zu organisieren.

„Wir brauchen jetzt bis zu den Ferien Ruhe im System Schule und klare Vorgaben für das neue Schuljahr. Schulleitungen und Kollegien arbeiten bis zum Anschlag, der Druck ist gewaltig: Prüfungen und Korrekturen, beengte räumliche Bedingungen, unzureichende digitale Ausstattung bei Lehrkräften und Schüler*innen, der Wechsel von Präsenzunterricht und Lernen in Distanz, Hausbesuche und individuelle Betreuung. “

Derzeit sei nicht absehbar, ob nach den Pfingstferien bis zum Ende des Schuljahres weitere Neuregelungen folgen sollen. Schulleiter*innen, die verantwortungsbewusst planen, und ihre Kollegien müssen sicher sein, dass sie im laufenden Schuljahr nicht erneut umdisponieren müssen. „Vor allem aber brauchen sie endlich verlässliche Informationen, was das Schulministerium für das kommende Schuljahr plant“, mahnte die GEW-Landesvorsitzende. Die Schulen müssten wissen, was auf sie zukommt.

„Dabei stehen die Sommerferien nicht zur Disposition“, unterstrich Maike Finnern. „Die Kolleg*innen brauchen diese Auszeit ganz dringend, was nicht heißt, dass es in den Ferien nicht auch freiwillige pädagogische Betreuungsangebote geben soll, um Lerndefizite zu kompensieren.“

Berthold Paschert, Pressesprecher GEW NRW